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Empfindest du dein Kind häufig als Last und "zu viel"? Daran kann es liegen...

Autorenbild: Josy WittmannJosy Wittmann

Aktualisiert: 17. Okt. 2024



„Mamaaaaaa!“ ertönt es aus dem Nebenzimmer. Gefühlt das hundertste Mal an diesem Tag.


Innerliches Augenrollen.


Erhöhter Puls.


Schnelle Atmung.


Du bist gerade dabei, den Geschirrspüler auszuräumen, endlich mal. Seit Tagen kommst du zu nichts. Kind krank, du selbst nicht richtig fit. Alles scheint sich gegen dich zu verschwören, und die To-do-Liste wird immer länger, obwohl du dein Bestes gibst, alles unter einen Hut zu bekommen.


Die Wut keimt in dir auf und bahnt sich ihren Weg nach oben.


„Mamaaaaa, ich möchte mit dir spielen!“


Du wirst laut, möchtest einfach mal kurz für dich sein, nur einen Moment Ruhe genießen, aber sofort meldet sich das schlechte Gewissen. Warum kannst du nicht einfach geduldig und liebevoll bleiben?


Sicherlich wird dir so ein Szenario bekannt vorkommen, oder? Diese kleinen Momente, in denen alles zu viel wird.

Wenn du dich fragst, warum dein Kind dir in solchen Momenten wie eine Last erscheint, dann bist du nicht allein. Dieses Gefühl kennen viele Mütter – aber woran liegt es?


Das Gefühl der Fremdbestimmung


Es gibt kaum etwas, das uns wütender oder frustrierter macht, als das Gefühl, keine Kontrolle über unser eigenes Leben zu haben. Keine eigenen Entscheidungen treffen zu können, keinen Raum für die eigene Autonomie und Selbstwirksamkeit zu haben. Wir sind fremdbestimmt – durch unsere Kinder, durch den Alltag, durch den Druck, alles perfekt zu meistern.


Dieser ständige Kampf zwischen den eigenen Bedürfnissen und den Anforderungen, die von außen an uns gestellt werden, ist unglaublich erschöpfend.


Und genau hier liegt oft die Wurzel des Problems. Kinder sind von Natur aus fordernd. Sie brauchen unsere Aufmerksamkeit, unsere Nähe, unsere Unterstützung. Sie wollen gehört und gesehen werden. Aber wenn wir selbst schon am Rande unserer Kräfte sind, dann kann jeder zusätzliche Ruf nach uns wie eine Explosion wirken.


Was wirklich dahintersteckt


Was oft übersehen wird: Unser Ärger und das Gefühl, dass unser Kind „zu viel“ ist, haben oft nichts mit dem Verhalten des Kindes selbst zu tun. Vielmehr spiegeln sie uns, dass wir selbst an einem Punkt sind, an dem unsere eigenen Ressourcen knapp werden. Wenn wir ständig das Gefühl haben, nicht genug für uns selbst tun zu können, dann wird jedes weitere Bedürfnis eines anderen – sei es das unseres Kindes, Partners oder der Arbeit – wie eine zusätzliche Last empfunden.


Es ist ein Zeichen dafür, dass wir selbst nicht mehr genügend Energie haben, um all das zu geben, was von uns erwartet wird.


Kinder brauchen uns – aber auch wir brauchen uns!


Vor allem Mütter haben oft gelernt, sich an letzter Stelle einzuordnen. Wir neigen dazu, uns selbst nicht so wichtig zu nehmen, damit es allen anderen besser geht. Doch das Problem dabei: Wenn wir uns selbst vernachlässigen, werden wir unausgeglichen, reizbar und erschöpft. Es ist, als ob du versuchst, aus einer leeren Kanne Wasser auszuschenken.


Vergleiche deine Kraft mit einer vollen Kanne Wasser. Du kannst hiervon nur ausschenken, wenn deine Kanne auch gefüllt ist. Wenn du jedoch ständig für andere sorgst, ohne dir selbst Pausen und Regenerationszeit zu gönnen, wird diese Kanne irgendwann leer.

Und was bleibt dann für dich? Für dein Kind?


Wie du wieder auftanken kannst


Es ist essenziell, kleine Räume für dich selbst zu schaffen, auch inmitten eines hektischen Alltags. Das kann bedeuten, dass du dir bewusst Pausen nimmst, auch wenn es nur fünf Minuten sind, in denen du tief durchatmest und dich mit dir selbst verbindest. Oder es kann bedeuten, dass du Hilfe in Anspruch nimmst, damit du nicht alles alleine tragen musst.


Ich habe zwei Fragen für dich, die dir dabei helfen können, diese Räume zu schaffen:


An welchen Stellen des Tages kannst du dir kleine Räume für Autonomie nehmen?


Womit könntest du dich HEUTE stärken und dir Gutes tun?


Indem du regelmäßig auf dich achtest und dir Raum für deine eigenen Bedürfnisse schaffst, wirst du merken, dass du geduldiger und liebevoller mit deinem Kind umgehen kannst – einfach weil du selbst wieder Kraft hast.



P.S.: Du möchtest dein Kind und dich selbst besser verstehen und eine tiefere Verbindung und Beziehung leben? Schau dir gerne meine SCHATZKISTE - Für starke Mamas und Kinder an! Hier findest du wertvolle Tipps und Übungen, die dir helfen, das Verhalten deines Kindes besser zu verstehen und gleichzeitig für dich selbst zu sorgen.


Alles Liebe

Deine Josy



 
 
 

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